Bürger werden entlastet…

„Jetzt ist es offiziell: Nach einem Beschluss des Koalitionsausschusses steigt zum 1. Januar 2009 der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherer auf 15,5 Prozent. Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sinken dagegen von 3,3 auf 2,8 Prozent. Der drastisch steigende Beitrag für die Krankenkasse soll mit der Senkung des Arbeitslosenbeitrags abgefangen werden.“

Moment….

Zur Zeit zahle ich 13.9% Krankenkassenbeitrag. Ab 01.01.2009 15.5%. Macht 1.6% mehr. Aufgefangen wird das also durch die Senkung der Arbeitslosenbeiträge i.H.v. 0.5%.

Kurz nachgerechnet: 1.6% mehr zahlen, 0.5% Entlastung.. Hm. Macht 1.1% weniger. Wie ich gerade noch korrigiert wurde, habe ich vergessen, dass ja mein Arbeitgeber davon 50% tragen darf. Also „nur“ 0.55% weniger Geld – Inflation noch nicht mit eingerechnet. Und auch vergessen, dass diese Krankenversicherungs-Beiträge wohl besser abgesetzt werden können. Also weiterhin Politik für die Gutverdienenden und gegen die Schlechtverdienenden, denen das ja leider nix bringt.

(Danke an eine liebe Freundin für den Hinweis!)

Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie viel Aufschläge die einzelnen Kassen da noch drauf legen werden – die dann ja nur von mir bezahlt werden.

Großartig Frau Merkel. Vielen Dank.

„Alle drei sprachen von Stabilität der Lohnnebenkosten und einer Entlastung der Bürger um insgesamt bis zu zwölf Milliarden Euro.“

Entlastung? Fragt sich eben nur, wer da wieder entlastet wird (s.o.).

Nur am Rande, und von der Öffentlichkeit vermutlich völlig unbemerkt ist es dem Oberschnüffelminister wohl gelungen seinen Wunsch nach dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren nun endlich durchzusetzen.

Grade noch eine nette Anregung bekommen. Volker Pispers zum Thema „Bretto und Nutto“

admin

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3 Gedanken zu “Bürger werden entlastet…

  1. Kleiner Rechenfehler:
    Die 1,6% musst Du halbieren, davon dann 0,5% abziehen, macht also 0,3% weniger nicht 0,55% weniger. Am Prinzip aendert sich aber nichts.
    Was ich mich nur frage: Beitraege fuer Arbeitslosenversicherung werden reduziert? Das heisst also Hartz IV ist niedrig genug, um die Beitraege zu reduzieren?
    Man koennte ja auch auf die Idee kommen, statt dumpfbackiger Krankenversicherungs-„Reformen“ die Hartz IV Saetze an die Realitaet anzupassen. Oder die Dauer zwischen Arbeitslosengeld und Hartz IV von einem Jahr auf anderthalb oder zwei Jahre zu erhoehen. Aber wahrscheinlich werden Bedingungen fuer die Hartz IV Empfaenger eher noch weiter reduziert, wenn jetzt die grosse Bankenkrise zuschlaegt und man ja dummerweise kurz vorher die Beitraege fuer die Arbeitslosenversicherung gekuerzt hat…

  2. Noch einen Moment…
    Und die Rentner? Die zahlen zwar Krankenversicherung, aber keine Arbeitslosenversicherung mehr. Und die Rentner mit wenig Rente zahlen auch keine Steuern, wo sich die KV-beiträge steuermindernd auswirken würden…
    Faktisch ist es also eine Rentenkürzung für unsere nicht gutbetuchten älteren Mitbürger.

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